Ich habe lange nichts mehr in diesem Blog geschrieben.
Eigentlich komisch, da mir gefühlt alle paar Tage Dinge passieren, die hier veröffentlicht werden könnten. Und heute ist es nun endlich wieder so weit. Es gibt eine Automarke (inkl. einigen damit verbundenen Händlern), die haben es einfach verdient hier erwähnt zu werden … Audi!
Ich komme gerade von einem Termin beim Audizentrum Hannover nach Hause und habe mich jetzt dort wiederholt aufgeregt. Damit ist das Fass nun übergelaufen und ich muss meinem Unmut freien Lauf lassen. Aber fangen wir mal ganz vorne …
Auf dem Weg zum Audi Kunden …
Im Herbst 2017 habe ich mich entschieden einen Audi A6 zu leasen. Ich habe mich etwas im Netz über Ausstattungen und Preise informiert und bin dann zu einem großen Audi Händler in meiner Nähe gefahren.
Nachdem ich vom Autohaus einen A6, für einen Tag zur Probe, bekommen hatte, feilte ich mit dem freundlichen Verkäufer an den Details des Autos und unterschrieb schlußendlich Ende November 2017 die Bestellung (eine gefühlt 50 Seiten umfassende Sammlung von Dokumenten) und freute mich von da an auf mein neues Auto.
Einige Tage später wurde ich jedoch von dem Verkäufer per Mail kontaktiert. Man teilte mir mit, das ich den Wagen zu den vereinbarten Konditionen doch nicht bekommen kann, da sich zum letzten Monatswechsel die Preise geändert hätten und bei der Kalkulation ein Fehler unterlaufen wäre. Dadurch würde sich die Leasing-Rate um über 120 Euro im Monat verteuern.
Da bin ich erstmal aus alle Wolken gefallen und habe mich gewundert, da es seit dem Unterschreiben des Vertrags gar kein Monatswechsel gegeben hat und ausserdem habe ich ja einen für mich und für die Gegenseite bindenden Vertrag unterschrieben. Dachte ich zumindest. Es gab ein Hin und Her in dem man mir mitteilte das diese Bestellung für das Autohaus nicht bindend sei und es deshalb kein Fahrzeug zu den Koniditonen geben wird. Ich habe dann eine Rechtsanwältin auf den Vertrag schauen lassen und scheinbar ist eine Bestellung bei Audi tatsächlich nur für den Kunden bindend und nicht für den Händler. Läuft bei denen …
Ich habe mir dann kurzer Hand die Kontaktdaten des Geschäftführeres besorgt und wollte mit Ihm die Angelegenheit persönlich besprechen. Da er den Sachverhalt nicht kannte, verabredeteten wir ein weiteres Telefonat für den nächsten Tag. Bei diesem Telefonat kam mir der Geschäftsführer preislich „etwas“ entgegen. Wir lagen dann aber immer noch fast 100 Euro über dem ursprünglichen Preis. Also habe ich ihm vorgeschlagen man könnte sich ja auch in der Mitte treffen. Er hat ein paar Sekunden überlegt und dann zugestimmt. Von den ca. 120 Euro Mehrkosten sind dann nur noch 50 Euro übrig geblieben. Das Autohaus wollte dann die neuen Unterlagen fertig machen und ich würde dann zum unterschreiben vorbei kommen. Allerdings habe ich es mir dann am nächsten Tag doch anders überlegt, da ich mich über den ganzen Mist trotzdem noch geärgert habe. Man hätte, nachdem man festgestellt hatte das man einen Fehler gemacht hat, mir ein Angebot an deren Schmerzgrenze machen können. So hätten Sie einen neuen Kunden erobern können, Geld mit regelmässigen Wartungsterminen verdienen können und mir vermutlich auch meinen nächsten Audi verkaufen können. Nein, das habe Sie aber nicht gemacht, sondern haben mir erst einen höheren Preis genannt und haben sich dann doch wieder runterhandeln lassen …

Ich habe das Autohaus dann darüber informiert das ich das Auto bei einem anderen Händler bestellt habe.

Die Bestellung dort verlief auch ohne Probleme und
nach ein paar Monaten konnte ich das gute Stück dann auch in Ingolstadt abholen. Bei der Abholung bin ich mit der Bahn angereist … das da nicht alles reibungslos klappt, kann sich ja jeder denken. Diesmal musste man mitten in der Pampa knapp 20 Minuten auf einen neuen Lokführer warten, da der alte Fahrer seine „Lenkzeit“ überschritten hätte … aber das ist eine andere Geschichte …
Erste Reparatur
Nach knapp drei Monaten stand der erste Werkstattaufenthalt an. Ich hatte mir einen Steinschlag in der Windschutzscheibe eingefangen und diese war dann leider auch noch gerissen. Tja, manchmal hat man halt Pech.

Ein paar Tage später habe ich dann auch schon einen Werkstatttermin bekommen. Man sagte mir, das für einen Wechsel der Windschutzscheibe der Wagen zwei Tage dort bleiben müsste und ich ihn am Freitag wieder abholen könnte. Für den Zeitraum des Werkstattaufenthalts hatte man mir einen Audi A1 zur Verfügung gestellt. Diesen habe ich auch gleich für die beiden Tage bezahlt. Am Freitag Nachmittag habe ich dann im Audizentrum angerufen und nachgefragt, um wieviel Uhr ich den Wagen nun abholen könnte. Dort konnte man mir erst keine Auskunft erteilen und versprach einen Rückruf aus der Werkstatt. Knapp 30 Minuten später erfolgte dieser Rückrauf auch. Man erklärt mir das es aktuell noch Probleme mit der Justierung des Spurwechselassistenten geben würde und es deshalb noch etwas dauern würde. Ich habe dem Kollegen dann erklärt, das mein Wagen überhaupt keinen Spurwechselassistenten besitzt und es dadurch ja jetzt schnell gehen würde.

Aber nein … man müsse sich erst noch mal besprechen und man würde sich noch mal melden.
Ok, also weiter im Büro gearbeitet und gewartet. Irgendwann kam dann wieder ein Anruf. Leider würde das Auto an diesem Tag nicht mehr fertig werden, weil plötzlich alle Sensoren spinnen würden, man sich das aber alles nicht erklären könnte. Der Hinweis das man vermutlich jetzt irgendwelche Werte im Steuergeräte kaputtgebastelt hat und man könnte ja ein Backup einspielen, ignorierte man.
Ich teilte dem Kollegen dann mit das ich am Wochenende etwas vor habe und dazu einen größeren Mietwagen mit mehr Platz benötigen würde und ich die Mietwagenkosten für das Wochenende nicht übernehmen würde, da offentischlich ein Fehler der Werkstatt vorliegen würde. Das verweigerte man mir jedoch, mit dem Hinweis ich hätte das Auto ja schließlich in die Werkstatt gebracht und wenn der Aufenthalt da länger dauert, wäre das halt so und dann wäre das mein Pech mit dem Mietwagen. Ach ja …. ok. Ich habe dem netten Herren dann mitgeteilt das ich sofort losfahre und in 15 Minuten in der Werkstatt bin und wir das ganze dann dort besprechen können.
15 Minuten später bin ich also bei dem schönen großen Audizentrum angelangt und wollte den Herren aus der Werkstatt sprechen. Es kam zwar ein KFZ-Mechaniker aus der Werkstatt, aber der Kollege mit dem ich telefoniert habe und der mein Auto „repariert“ hat, war leider nicht mehr da. Da mir der Mechaniker nicht wirklich weiter helfen konnte, bat ich darum einen Vorgesetzten zu sprechen. Oh Wunder … dieser war auch schon im Wochenende. Und übrigens nicht nur dieser Vorgesetzter, sondern alle Führungsmitarbeiter! 🙂 Erstaunlich das der rankhöchste Mitarbeiter bei einem Autohaus mit 230 Mitarbietern, drei Stunden vor Geschäftsschluß, ein KFZ Mechaniker ist. Den Besuch hätte man sich also sparen können.
Ach ja, fairerweise muss man sagen, das Autohaus hat sich doch ein wenig bewegt. 🙂
Ein Mitarbeiter der Werkstatt meinte, das wenn sich am Montag herausstellen würde, dass das Problem mit den Sensoren durch die Werkstatt verursacht wurde, man evtl. darüber nachdenken würde, sich am Mietwagen für die zusätzlichen Miettage zu beteiligen. Wer soll den sonst daran Schuld haben???
Am Montag morgen bekam ich dann einen Anruf der Werkstatt. Das Auto funktioniert wieder. Das Steuergerät war nur irgendwie abgestürzt … Amateure …
Ok, also zum Feierabend wieder ins Autohaus gefahren. Meinen Wagen entgegen genommen und dann bei der Mietwagenrückgabe angestellt. Der Kunde vor mir hatte Probleme mit seiner Rechnung. Da stimmte wohl etwas nicht mit.
Als ich an der Reihe war ging folgender Dialog los:
Ich: Ich würde gerne meinen Mietwagen zurückgeben.
Mitarbeiterin 1: Auf welchen Namen ist der Wagen gemietet.
Ich: L**** (mein Name)
Mitarbeiterin 1: Finde ich nicht. War das privat oder geschäftlich?
Ich: Ich bin Freiberufler.
Mitarbeiterin 1: Finde ich nicht. Ist es nun privat der geschäftlich?
Ich: Naja, als Freiberufler dann wohl geschäftlich.
Mitarbeiterin 1: Und auf welchen Namen lief das dann?
Ich: Immer noch L****
Mitarbeiterin 1 blättert immer im gleichen Ablageordner rum …
Es schaltet sich Mitarbeiter 2 ein: Für Herrn L**** brauchst Du keine Rechnung. Die schicken wir zu.
Ich: Sie müssen mir überhaupt keine Rechnung zu schicken. Für die ersten beiden Tage habe ich schon bezahlt und eine Rechnung für die restlichen Tage würden bei mir eh nur im Müll landen.
Mitarbeiterin 1 wollte dann von Mitarbeiter 2 wissen, warum Sie keine Rechnung brauchen würde und wo die Unerterlagen wären. Mitarbeiter 2 teilte ihr dann mit die wären irgendwie verschwunden. Mhmmm … mir fehlen die Worte … sehr professionell.
Aber immerhin ist die Windschutzscheibe wieder heile …